Opti-Gras
Welche Saatmischungen sollen ausgesät werden?
Unabhängig davon ob eine Neuansaat, eine Nachsaat oder eine Übersaat erfolgt, sollten immer Grasmischungen mit dem orangen Etikett verwendet werden. Das orange Etikett garantiert die Qualität der Mischung, d.h. die ausschliessliche Verwendung von Sorten mit den besten landeskulturellen Werteigenschaften, in amtlichen Versuchen getestet. Zusätzlich garantiert das orange Etikett, dass die Mischungen für den jeweiligen Nutzungszweck ein angepasstes Verhältnis der beigemischten Arten nach den Richtlinien der Offizialberatung enthalten.
Übersicht 3: Beispiele für das orange Etikett auf Grünlandmischungen
1. Saatmischungen für Neuansaaten
Neuansaaten bringen den Vorteil, dass gezielte Grasmischungen eingesetzt werden können. Auch Grassorten mit geringer Konkurrenzkraft und langer Keimdauer können bei Neuansaat genutzt werden. Bei Grünlanderneuerungen besteht häufig die Gefahr des Drahtwurmfrasses. Ein Drahtwurm ist die Larve des Schnellkäfers. Zum reduzieren der Frassschäden können Deckkulturen zusammen mit der Grünlandmischung ausgesät werden (z.B. Hafer plus eine Grasmischung). Dabei sollten die Wurzeln des schnellauflaufenden Hafers als „Lockfutter“ für den Drahtwurm dienen, wobei die Gräser ungestört auflaufen können. Kalkstickstoff kann ebenfalls zu einer Reduzierung des Drahtwurmbefalls beitragen. Allerdings müssen für eine ätzende Wirkung 3 bis 4 dt pro Hektar in den Boden eingearbeitet werden.
Tab.2: Zusammensetzung von Regelansaatmischungen für Dauergrünland (entsprechend der Empfehlungen der ASTA)
Nutzung | Mähweide | Weide | Feldfutter | ||
---|---|---|---|---|---|
Anzahl der Nutzungen | bis 3 | 4 bis 5 | Bis 5 | ||
Arten | % |
| % | % | % |
Engl. Raygras Weidetyp | 20 | 27 | 23 |
| |
Engl. Raygras Heutyp | 20 | 35 | 23 | 36 | |
Wiesenschwingel | 30 | 26 | 20 | 26 | |
Timothe | 15 | 12 | 20 | 19 | |
Wiesenrispe | 6 | 6 |
| ||
Weißklee | 8 | 8 | 10 | ||
Rotklee | 9 | ||||
Saatmenge (kg/ha) | 35 | 35 | 35 | 35 |
2. Saatmischungen für Über- bzw. Nachsaaten
Bei Über- und Nachsaaten ist es wichtig kampfkräftige und schnellkeimende Gräser d.h. Gräser welche sich in bestehenden Grasnarben durchsetzen nachzusähen. Bei Übersaaten sind Mengen von 5 kg/ha ausreichend. Bei Nachsaaten variieren die Mengen je nach Lückigkeit des Grasbestandes und deren Gräserzusammensetzung zwischen 15-20 kg/ha.
Tab. 4: Kampfkräftige Grünlandarten
Art | Kampfkraft | Verdrängungsvermögen | ||
---|---|---|---|---|
Jugend | Bestand | |||
Engl. Raygras | ++ | + | +++ | |
Wiesenschwingel | + | = | = | |
Timothee | = | = | - | |
Knaulgras | = | ++ | = | |
Wiesenrispe | - | = | - | |
Rotklee | ++ | + | ++ | |
Luzerne | + | ++ | + | |
Weissklee | = | = | - |
Tab.5: Schnellkeimende Grünlandarten
Art | Keimdauer | N-Ansprüche | |
---|---|---|---|
| ± in Tagen |
| |
Engl. Raygras | 5-6 | +++ | |
Wiesenschwingel | 7 | ++ | |
Timothee | 8 | + | |
Knaulgras | 9 | + | |
Wiesenrispe | 15 | ++ | |
Rotklee | 6 | - | |
Luzerne | 7 | - | |
Weissklee | 7 | - |
Aus den Tabellen für kampfkräftige und schnellkeimende Grünlandarten wird ersichtlich, dass sich eigentlich nur das engl. Raygras in etablierten Grasnarben durchsetzen vermag. Weisklee hat eine geringe Kampfkraft in bestehenden Grasnarben, aber läuft auf Grund der geringen Keimdauer in den Lücken von Grünlandbeständen gut auf. Gleiches gilt auch für Timothee und Knaulgras, welche oftmals als „Lückenbüßergras“ bezeichnet werden.
Tab.6: Zusammensetzung von Regelansaatmischungen für Nachsaaten im Dauergrünland (entsprechend der Empfehlungen der ASTA)
Nutzung | Nachsaat |
---|---|
Arten | % |
Engl. Raygras Weidetyp | 50 |
Engl. Raygras Heutyp | 40 |
Wiesenschwingel | |
Timothe | |
Wiesenrispe | |
Weißklee | 10 |
Saatmenge (kg/ha) | 3 – 20* |
*Abhängig von der Methode und Lückigkeit